5. Tag – 20.06.2006 Lechbruck – Pfunds (Österreich) 152 km Gesamt: 742 km

8.00 Uhr nahmen wir ein eher bescheidenes Frühstück ein und starteten gegen 8.30 Uhr bei wiederum hervorragendem Sommerwetter. 

Auf einem ehemaligem Bahndamm fuhren wir allmählich ansteigend bis Roßhaupten. Nach dem Auffüllen unserer Trinkflaschen führte uns der ausgezeichnete Radweg am Forggensee entlang bis nach Füssen. Nach kurzer Orientierungspause beschlossen wir den Lech zu überqueren.

 

Jetzt nahmen wir die Auffahrt zum Schwanensee bis Hohenschwangau. Dabei kamen wir unmittelbar am Schloss Neuschwanstein vorbei. Der dort vorherrschende Touristentrubel schreckte uns ab und wir verließen zügig die Straße um nach rechts im Wald einzubiegen.

 

Nach einer sehr steilen Auffahrt fuhren wir rechts um den Alpsee herum. Auf dem Weg am Alpsee kamen uns drei „Nordic walkende“ Nonnen entgegen. Das sah ziemlich komisch aus. Ich getraute mich aber nicht zu fotografieren. Im weiteren ging es steil bergauf zur österreichischen Grenze und danach wieder bergab nach Pinzwang

 

Über den relativ unbeschwerlichen Kniepass kamen wir nach Reutte. Dort sollte der Radweg zwar durchgehen, die Beschilderung war aber miserabel und wir irrten im dichten Verkehr durch die Stadt. Den Ort verließen wir auf einer Bundesstraße in Richtung Fernpass. Nach einem steilen Anstieg bogen wir rechts auf einen ziemlich unbefestigten Radweg ein. Dieser war zum Anfang sausteil und verlangte uns alles ab. Aufgrund des lockeren Untergrundes mussten wir uns ganz schön quälen. Im weiteren wurde der Weg aber wieder besser und es ging bloß noch allmählich bergauf. So kamen wir unter mittlerweile großer Hitze bis Leermoos. Da die Mittagszeit angebrochen war, stärkten wir uns dort mit Bier und Spaghetti. Unter ständigem auf und ab erreichten wir Biberwier. Dort befuhren wir dann die Straße um über den Fernpass (1.212 m) zu kommen. Die Passauffahrt hatten wir uns eigentlich schlimmer vorgestellt. Ich war direkt ein wenig erschrocken, dass wir „so schnell“ oben waren.

 

Bis Nassereith entlohnte uns eine grandiose Abfahrt für die bisherigen Mühen. In Nassereith verließen wir die Bundesstraße um über Nebenwege in Richtung Imst zu gelangen. Das war zuweilen recht abenteuerlich. Einmal mussten wir durch ein selbst zu öffnendes Tor über eine Kuhweide.

 

Weiter unten fanden wir dann den Gurgltal-Radweg der uns gemütlich nach Imst brachte. Dort suchten wir noch einen Supermarkt zur Zwischendurchverpflegung (Joghurt/Buttermilch – wie immer) bzw. zum Flaschenauffüllen heim. Obwohl wir uns dann ein bisschen verfahren hatten, fanden wir doch noch den Einstieg zum Inntal-Radweg. Der war bis Zams hervorragend ausgebaut und wir kamen, obwohl es leicht bergauf ging, sehr gut voran. Zwischendurch mussten wir durch einen Tunnel die Bahnlinie unterqueren.

Da kurz vor Zams die Autobahn gebaut wurde, ging es im Ort verkehrstechnisch äußerst chaotisch zu. Weil dann auch noch die weitere Beschilderung zu wünschen ließ, kamen wir vom „rechten“ Weg ab und legten im Anschluss eine kleine Querfeldein-Einlage hin.

 

Auch in Landeck waren wir wieder auf die Hilfe Einheimischer angewiesen, da wir den Einsteig zum Inntalradweg nicht fanden. Aus Landeck raus ging es zunächst wieder sehr steil auf schlechtem Untergrund. Im Oberinntal wurde der Weg endlich wieder besser.

Nach einem kurzen Stück auf der Straße kamen wir dann über Prutz nach Ried. Dort verpflegten wir uns letztmalig an diesem Tag an einem Supermarkt. Trotz vereinzelter Regentropfen sind wir dann noch bis Pfunds weitergefahren. Ca. 19.45 Uhr kamen wir dort an und mussten ziemlich lange nach einer Übernachtung suchen. In der „Schönen Aussicht“ war alles voll. So verschlug es uns in die Pension Gabl. Abendbrot war diesmal auch problematisch. In der schon vorher aufgesuchten „Schönen Aussicht“ setzten wir uns zu deutschen Bikern aus dem Ruhrpott, mit denen wir auch gleich ins Gespräch kamen. Allerdings merkten wir recht schnell, dass ihre Motorradprobleme und unsere Fahrradprobleme  nicht so recht zusammen passten. Außerdem war das Bier alle und es gab nur noch helles Hefeweizen. Zu Essen gab es auch nichts mehr. So machten wir uns noch mal auf die andere Inn-Seite mit dem Resultat, dass die örtliche Pizzeria gerade Ruhetag hatte. Der letzte Versuch war dann das Post-Lokal wo wir gerade noch so einen Schinkentoast bekamen. So gingen wir gegen 23.00 Uhr leicht hungrig ins Bett.

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