4.
Tag – 19.06.2006 Neuburg/Donau – Lechbruck 177 km Gesamt: 591 km
Das anhaltend schöne Sommerwetter animierte uns schon zeitig aus dem
Bett zu steigen. Außerdem wollten wir aufgrund der zu erwartenden Hitze die
morgendliche Kühle ausnutzen. Diesmal war es ohne Probleme möglich schon 7.00
Uhr ein sehr ordentliches Frühstück zu bekommen.
Nach dem Beladen der Räder und dem obligatorischen Ketteölen kamen wir gegen 7.50 Uhr in die Gänge. Zunächst ging es steil bergauf nach Riedensheim mit anschließender Abfahrt bis Hatzenhofen. Jetzt waren wir wieder auf dem Donaudamm, dem wir aber nur bis Marxheim folgten. Dort überquerten wir ein letztes Mal die Donau und fuhren ins Tal der Lech. |
Das Lechtal sollten wir noch den gesamten Tag lang fahren. Anfangs war
die Radwegführung von Niederschönfeld über Feldheim etwas
verwinkelt. Bei EDEKA In Rain legten wir eine kurze Trink- und Flaschenfüllpause
ein.
Die Wegstrecke war nach wie vor sehr gut asphaltiert. So erreichten wir ziemlich schnell Münster. Langsam wurde es immer heißer und unsere Trinkvorräte gingen schnell zur Neige. In Thierhaupten haben wir uns verfahren mit dem Ergebnis, dass der Weg immer schlechter wurde. |
Am Badesee bei Todtenweis fanden wir die richtige Straße wieder und genossen die Seenlandschaft. Dieser Straße sind wir bis Langenweid gefolgt. Von dort aus fuhren wir direkt an der Lech entlang. Auffallend an der Lech sind das grünliche Wasser und die Geröllbänke. Außerdem gibt es zahlreiche Staustufen |
Kurz vor Augsburg mussten wir aufgrund von Bauarbeiten den ausgewiesenen
Radweg verlassen. Ein freundlicher Einheimischer erklärte uns ungefragt die
Umgebung. Obwohl wir nun mitten in einer Großstadt waren, fanden wir lange Zeit
keinen geeigneten Biergarten für unsere Mittagspause. So sind wir vor einem
japanischem Restaurant gelandet und haben dort zur Abwechslung mal Shrimps mit
Meeresalgensalat (Frank) bzw. Shrimpssuppe (ich) verdrückt. Unser notwendiges Bier haben
wir aber trotzdem bekommen.
Nach dieser Stärkung schwangen wir uns wieder auf und wechselten bei Merching die Flussseite. Mehrere Badeseen säumten nun das Flusstal. Bei Prittriching bogen wir falsch ab. Der Weg um den Lechspeicher sah anfangs vielversprechend aus. In der Folge wurde er aber immer schmaler bis es eigentlich nur noch ein dünner wurzelüberzogener Trampelpfad war. Man konnte schon ahnen, dass da wohl schon lange keiner mehr langgekommen sein muss, denn der Pfad begann schon langsam zuzuwuchern. Der holprige Weg ängstigte uns bezüglich der Belastbarkeit unserer Räder. Durch die schweren Taschen am Hinterrad wurde dem Material alles abverlangt. Auch unser Sitzfleisch wurde durch das Geholper arg in Mitleidenschaft gezogen. Eigentlich glaubte wohl keiner mehr daran, dass der Weg noch irgendwo hinführte, aber irgendwie konnten wir uns auch nicht zum Umkehren entscheiden. Ca. 8 Kilometer (gefühlt mindestens 20) wurschtelten wir so durch die Gegend, immer direkt an der Lech entlang. Ganz einsam waren wir allerdings nicht, denn schon von weitem hörten wir Triebwerkslärm, der auf den nahegelegenen Flugplatz bei Scheuring schließen ließ. Wir kamen dem Höllenlärm immer näher so dass man kaum noch sein eigenes Wort verstehen konnte. Schließlich kamen wir doch noch auf den richtigen Weg. |
Hinter Schwabstadl ging es steil bergauf. Dort hörte die Beschilderung
plötzlich auf. Also fuhren wir auf teilweiser steiler Straße über Kaufering
nach Landsberg a. Lech.
Da es ziemlich schwül geworden war, wollten wir uns nun wieder ein
Bierchen genehmigen und fanden auch recht schnell einen repräsentativen
Biergarten im Zentrum. Zu unserem völligen Entsetzen gab es dort alle möglichen
Weiß- und Weizenbiersorten aber kein gemeines Pilsener. Nach beharrlichen Drängen
konnten wir die Kellnerin dazu bewegen, dass sie uns jeweils eine 0,33 Liter
Flasche aus dem Kühlschrank herausgibt. Ohne Glas hat sie uns dann jeweils
unverschämte 5,20 € abgenommen. Vielleicht waren wir auch deshalb die einzigen
Gäste.
Weiter führte unsere Tour über einen steilen, kurzen Anstieg nach
Reichling und danach eine steile Abfahrt über die Lech nach Epfach. Über die
kaum befahrene B 17 erreichten wir Hohenfurch. Am Horizont konnten wir jetzt
schon das Alpenmassiv erkennen. Weiter über Altenstadt, Burggen wurde es
langsam gebirgiger. Landschaftlich sehr reizvoll fuhren wir jetzt über Almen
und durch schöne gesunde Fichtenwälder.
Nach einem kurzen Halt zur Orientierung, pflückten wir ein paar am
Wegesrand wachsende Walderdbeeren. Außerdem ging Frank jetzt an seine letzten
Reserven und stärkte sich mit einem seiner legendären Müsliriegel. Diese führt
er immer im Gepäck, denn sie halfen auch schon anderen Mitreisenden wieder auf die
Beine.
Zur Krönung dieser Tagesetappe genossen wir noch eine beeindruckende Abfahrt mit Blick auf die Alpen bis nach Lechbruck. Allerdings wussten wir auch, dass jetzt wohl der Spaß vorbei ist, denn am nächsten Tag geht es in die Alpen. |
In Lechbruck fanden wir sehr schnell ein hübsches Quartier. Die niedlichen Zimmer erinnerten uns eher an eine Puppenstube. Zum Abendbrot bestellten wir uns beide überbackene Steaks mit Spätzle
zu je 9,50 €.
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