Turnerheim

  zurück zur Startseite

Startseite --> Geschichte --> Teil 5

1972 bis 1990 - Die Entwicklung des Vereins geht weiter gut voran

Im September 1972 reifte bei einigen der Wunsch, sich einmal wöchentlich in der Turnhalle zu Sport und Spiel zu treffen. Der damalige Vereinsvorsitzende Walter Werner hatte dafür ein offenes Ohr und sprach einige Männer des Ortes an - sollte doch neben der bereits bestehenden Sektion Fußball eine weitere Alternative für die sportbegeisterten Männer entstehen. So trafen sich fortan mittwochs 20.00 Uhr ca. 15 Männer im Turnerheim. Nachdem man verschiedene Sportarten ausprobiert hatte, so z. B. Gymnastik, Hallenfußball, Ball über die Schnur oder Waldläufe, einigte man sich schnell darauf künftig Volleyball zu spielen. Einem Zeitungsartikel aus der damaligen Zeit ist zu entnehmen, dass am 03.04.1976 in Dorfchemnitz die „Volleyballgruppen der BSG Einheit Hormersdorf, der Lehrer der EOS Stollberg, der Oberschule III Stollberg sowie der BSG Fortschritt Dorfchemnitz aufeinander trafen. Damals war man bemüht „die Sportart Volleyball auf volkssportlicher Basis, im Rahmen des Freizeit- und Erholungssports wieder organisiert ins Leben zurückzurufen.“ Dass sich die Sektion Volleyball  gut entwickelte sprach sich schnell herum. Schon bald kamen auch Mitglieder aus Thalheim und anderen Orten hinzu. 

Volleyballer ca. 1980
Seit ca. 1980 nahm man dann auch regelmäßig an Volkssportturnieren in der Region teil. Alle fünf Jahre wird die Gründung der Sektion mit einer Wochenendausfahrt zünftig gefeiert. Drei Gründungsmitglieder von 1972 sind heute noch jede Woche am Netz. Auch die Trainingszeit (Mittwoch 20.00 Uhr) hat sich seit dem nicht geändert. 

Bei den erfolgreichen Biathleten bahnte sich 1974 ein Umbruch an. Heinz Lötzsch und Stefan Bach hatten ihre Übungsleitertätigkeit wegen Umzug bzw. aus persönlichen Gründen beendet. Für Johannes Schreier war es somit nicht mehr möglich, den Trainings- und Wettkampfbetrieb in der gewohnten Qualität allein weiterzuführen, zumal er in dieser Zeit auch mit dem Bau seines Eigenheimes begonnen hatte. 

Gerd Vater (1960er Jahre)

Mit Gerd Vater, der aus dem Skilanglauf-Lager kam und in Auerbach schon Erfahrungen als Übungsleiter  gesammelt hatte, stand schnell ein engagierter Nachfolger bereit. Aus den verschiedensten Gründen war man aber an einer Weiterführung der Sportart Biathlon nicht mehr so recht interessiert. So wurden die Waffen – sehr zum Ärger der jungen Sportler - kurzerhand eingezogen. Aus der Sektion Biathlon wurde die Sektion Langlauf.

Obwohl das Training weiterhin hauptsächlich in Dorfchemnitz stattfand, startete man jetzt für die BSG Fortschritt Auerbach (später Trainingszentrum Auerbach/Dorfchemnitz). Dort gab es bereits eine starke Sektion Skilanglauf und so lag es auf der Hand für Fahrten zu Wettkämpfen einen gemeinsamen (ESDA-)Bus oder gemeinsame Trainingslager zu organisieren. 

Gerd Vater ca. 1980 Falk Jenkner, Jan Steinert auf der Rollerstrecke Auerbach/Silberzeche  1977 Thomas Meischner auf der Roller-
strecke Auerbach/Silberzeche 1987
Torsten Hahn auf der Rollerstrecke Auerbach/Silberzeche 1987 Arnd Langer, Silke Vater, Mirko Re-
mus (von links) in Auerbach  1977

 

Ralf Böttcher, Jana Kolliwer, Uwe Hübler (von links)

 


Rollerstrecke an der Silberzeche/Auerbach - Mannschaftsfoto 1978 
von links nach rechts: Uwe Löwig, Gerd Kögel, Mirko Remus, Rene Korn, Ebert, Jörg Bauer, Steffen Jung, Falk Jenkner, Jens Nostitz, ?, Jens Bauer, Jan Steinert, Arnd Langer, Silke Vater 

 

Aufgrund des unermüdlichen Engagements von Gerd Vater sowie der soliden finanziellen Unterstützung des Trägerbetriebes, gelang es über die Jahre hinweg immer wieder Läufer und Läuferinnen zum SC Traktor Oberwiesenthal zu delegieren. Stellvertretend sei an dieser Stelle Jan Steinert genannt. Er trainierte von 1978 bis 1990 in Oberwiesenthal. In dieser Zeit wurde er mehrmals Spartakiadesieger und DDR-Meister. 1985 startete er bei der Junioren-WM in Zermatt (Schweiz).




 Jan Steinert am Start zur 
 Junioren-WM 1985 in der Schweiz





Als sich um das Jahr 1984 herum überall die Freistiltechnik durchsetzte, verschlief man in der DDR diese Entwicklung. Da die Trainingspläne vom Skiverband vorgegeben waren, setzte man weiterhin nur auf den klassischen Stil. Erst 1986 setzte ein Umdenken ein und das Training änderte sich komplett. Von nun an reichte es nicht mehr aus, eine einfache Trainingsspur in den Schnee zu treten. Für die Freistiltechnik musste der Schnee auf der Strecke schon ordentlich festgewalzt werden. An einen Motorschlitten oder eine Pistenraupe war überhaupt nicht zu denken, so was gab es ausschließlich bei den Sportclubs in Oberwiesenthal bzw. Klingenthal. So konstruierte Gerd Vater eine Holzwalze. Diese wurde per Muskelkraft an einer Deichsel gezogen. Das war für die beteiligten Übungsleiter in Vorbereitung des Trainings stundenlange Knochenarbeit. 

Falk Jenkner - Februar 1988 Gerd Vater - Februar 1988 Falk Jenkner - Februar 1988 Gerd Vater - Februar 1988 Gerd Vater - Februar 1988

In Absprache mit dem Winterdienst der LPG war es mitunter auch möglich auf dem Verbindungsweg zwischen Bahnübergang (Thumer Straße) und Reitplatz Freistil zu trainieren.

1986 konnte man eine Geländefläche am Waldrand zum Bau einer Skihütte pachten. Diese Hütte wurde in Eigenleistung 1986/1987 errichtet und diente zum Umziehen und Aufwärmen der jungen Sportler vor und nach dem Training. Außerdem war es nun möglich selbst Wettkämpfe auszurichten.

Ein Barkas B 1000 stand den Skisportlern ab 1988 zur Verfügung. Damit war es nun möglich jederzeit  zum Training an schneesichere Plätze (Fernsehturm; Oberwiesenthal) zu fahren.

 


    Ebenfalls 1988 gelang es dann doch einen Motorschlitten „Buran“ aus sowjetischer Produktion zu bekommen.        Obwohl dieser sehr schwer war und einen hohen Benzinverbrauch hatte, half er den Langläufern die 
    Trainingsbedingungen weiter zu verbessern.

 

 

Bis zum Ende der DDR waren die Wintersportler durch die großzügige Unterstützung des VEB ESDA sehr gut ausgestattet. Für jeden Sportler standen (zum Teil mehrere Paar) Ski und weitere Trainingsmaterialien (z. B. Skiroller) zur Verfügung.

Für die Fußballer des Vereins verbesserten sich die Trainings- und Wettkampfbedingungen durch die Fertigstellung des Fußballplatzes Anfang der 1970er Jahre sowie durch die Errichtung des Mehrzweckgebäudes 1980 ganz erheblich. Im Mehrzweckgebäude konnten sich die Mannschaften jetzt gleich am Spielfeld umziehen und mussten nicht mehr die 500 Meter von der Turnhalle bis zum Fußballplatz laufen.

1977 übernahm Horst Gödel das Training der ersten Mannschaft. Diese spielte zwischen 1972 und 1990 fast durchgängig in der 1. Kreisklasse. Nur zweimal (zuletzt 1989) musste der Abstieg in die 2. Kreisklasse hingenommen werden.
 
Anfang der 1980er Jahre bildete sich aufgrund einiger guter „Fußballjahrgänge“ eine starke Juniorenmannschaft. Höhepunkt dieser Zeit dürfte das Double (Kreismeister und Kreispokalsieger) 1983 gewesen sein. In der Kreismeisterschaft 1982/83 wurde nur ein Punkt (einmal Unentschieden) abgegeben. Im darauffolgenden Bezirkspokal konnte in der ersten Runde die favorisierte Mannschaft von Hohndorf ausgeschaltet werden. Erst in der zweiten Runde wurden den Dorfchemnitzern gegen Post Karl-Marx-Stadt ihre Grenzen aufgezeigt. Da verlor man klar mit 0:3 auf eigenem Platz.
Auch bei den darauffolgenden Auffstiegsspielen in Karl-Marx-Stadt hatten es die Dorfchemnitzer schwer. Manche Stammspieler waren jetzt bereits bei der NVA und man konnte nicht mehr in gewohnter Stärke antreten. Gegen Ehrenfriedersdorf verlor die Mannschaft 0:3, gegen Handwerk Karl-Marx.Stadt gar mit 0:5.

1973 richteten die Dorfchemnitzer Reitsportler erstmals eine Bezirksmeisterschaft aus.  Ein Jahr später wurde der in Eigenleistung errichtete Kampfrichterturm fertiggestellt. Auch die Reit- und Dressurplätze wurden immer weiter modernisiert und verbessert. 

Die Sektion Reitsport machte vor allem durch Eberhard Günther von sich reden. Eberhard Günther wurde 1981, 1983, 1985 und 1987 DDR-Meister im Vierspännerfahren.  

Eberhard Günther - 4 facher DDR-Meister im Vierspännerfahren Reitturnier 

Jährlich ausgerichtete Reitturniere (Dressurreiten, Springreiten, Zweispänner- und Vierspännerfahren) mit über 100 Pferden waren stets Publikumsmagnete und machten unseren Ort weit über seine Grenzen hinaus bekannt.

1973 richteten die Dorfchemnitzer Reitsportler erstmals eine Bezirksmeisterschaft aus.  Ein Jahr später wurde der in Eigenleistung errichtete Kampfrichterturm fertiggestellt. Auch die Reit- und Dressurplätze wurden immer weiter modernisiert und verbessert. 

Die Sektion Reitsport machte vor allem durch Eberhard Günther von sich reden. Eberhard Günther wurde 1981, 1983, 1985 und 1987 DDR-Meister im Vierspännerfahren.

Jährlich ausgerichtete Reitturniere (Dressurreiten, Springreiten, Zweispänner- und Vierspännerfahren) mit über 100 Pferden waren stets Publikumsmagnete und machten unseren Ort weit über seine Grenzen hinaus bekannt.

weiter zu Teil 6 
zurück zu Teil 4

geändert am 14.07.2007

zurück