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Zugfahrt in historischem Ambiente zur Mettenschicht nach Johanngeorgenstadt

Ruhiges Winterwetter und Temperaturen von -18° am Morgen boten die optimalen Voraussetzungen für eine herrliche Eisenbahnfahrt mit dem Dampfzug. Bei solchem Wetter, das können zumindest alle Eisenbahnfotografen bestätigen, lassen sich die schönsten Aufnahmen machen, weil der Dampf ordentlich zur Geltung kommt. 

Leider lief es in unserem Falle etwas anders: Wegen der großen Kälte war der Einsatz der vorgesehenen Dampflokomotive (BR 52) zu riskant. Zu schnell könne eine Leitung, ein Ventil oder eine Pumpe an der Lok einfrieren bzw. platzen. Wie vom Veranstalter zu erfahren war, gab es schon am Vortag erhebliche Probleme mit der Dampflok aufgrund der Kälte. So fuhr der Traditionszug mit Original 70er Jahre Waggons nur zwischen Stollberg und Chemnitz mit Dampf. Leider nutzten nur wenige Teilnehmer die Möglichkeit, bereits ab Stollberg und somit "unter Dampf" zu fahren. Um die Fahrt nicht ausfallen lassen zu müssen, entschloss man sich zum Lokwechsel. Ab Chemnitz wurde der Zug demzufolge von einer historischen Diesellok der Baureihe 112 gezogen. 

diese Dampflok der BR 52 sollte unseren Zug ziehen Bei der Abfahrt in Stollberg Lokwechsel in Chemnitz diese Lok zog den Zug bis Johannstadt und zurück

Unser Zug bestand aus 6 Wagen: Im Gepäckwagen (von den ehrenamtlichen Helfern liebevoll "Tropfsteinhöhle" genannt) konnten die Reisenden Imbiss und Getränke kaufen. Dann folgte ein zum Speisewagen umgebauter 3achsiger Personenwagen. Darauf folgten die zwei für unseren Verein reservierten 3achsigen Rekowagen sowie ein weiter 3Achser. Am Zugende fuhr ein Y-Wagen. 

Wegen des herrlichen Winterwetters fanden sich zahlreiche Fotografen und Hobbyfilmer am Rande der Strecke auf der Jagd nach den besten Eisenbahnmotiven ein. Ob diese sich über die fehlende Dampflok mokiert haben, ist leider nicht überliefert. 

In Thalheim stiegen weitere Mitglieder unseres Vereins zu. Kurz darauf kam es auf dem Dorfchemnitzer Bahnhof zu einem Gedränge, wie wohl seit vielen Jahren nicht mehr. Nach einem kurzen Halt in Zwönitz, wo die befreundeten Beuthaer Volleyballer zustiegen, waren unsere Teilnehmer komplett und der Zug voll. Da im Zug neben Stollen und Tee auch reichlich spirituelle Getränke gereicht wurden, war die Fahrt bis nach Johanngeorgenstadt kurzweilig und lustig. Ein Akkordeonspieler sorgte zudem für zusätzliche Stimmung und Unterhaltung. 

Zustieg auf dem Thalheimer Bahnhof Gedränge in Dorfchemnitz
Gute Laune im Zug lässt die Fahrt sehr kurzweilig werden
Gäste aus Leipzig
sorgte für zusätzliche Stimmung Ankunft auf dem eisigen Bahnhof in Johanngeorgenstadt

Nach der Ankunft in Johanngeorgenstadt musste ca. ein Kilometer zu Fuß zurückgelegt werden, um das Bergwerk "Glöck'l" zu erreichen. Dort angekommen, war das Bergwerkspersonal ganz offensichtlich nicht auf einen so großen Ansturm eingerichtet. Nach einiger Verzögerung bei der Ausstattung mit Grubenhelmen und ein paar einleitenden Worten durch den Bergwerksführer betrat die Gruppe nun das Bergwerk. Nach einem ca. 500 m langen Fußmarsch durch zum Teil recht enge Bergwerkstollen, gelangten wir in einen großen "Raum" zur Bergmannsvesper. Fleißige (ehemalige) Bergleute haben unzählige Speckfettbemmen geschmiert und Glühwein serviert. Nach einem etwa 40minütigen Aufenthalt ging es wieder in Richtung Bahnhof und der Zug setzte sich wieder in Richtung Chemnitz in Bewegung. 

Sammeln am Johanngeorgenstädter Bahnhof Warten auf die Helme Im Stollen
gelöste Stimmung bei der Bergmannsvesper unter Tage 
unser Bergführer Horscht unsere Lok bei Wasserfassen

In Schwarzenberg mussten die Passagiere leider noch eine Stunde warten. Grund dafür war, dass die Lok frisches Wasser für die Heizung aufnehmen musste. Der Zug wurde deshalb zum ca. 1 km entfernten Wasserkran am Schwarzenberger Eisenbahnlokschuppen gebracht. 

Die gesamte Eisenbahnfahrt fand in absolut authentischem 1970er Jahre Flair statt. Der Zug (Lok + Waggons), der Geruch, die Geräusche, das Geschüttel (leider auch die Toiletten) führte uns in eine Zeitreise 30 Jahre zurück. Ein großer Dank gilt dem freundlichen Zugpersonal. 

Etwa 19.30 traf der Zug wieder in Dorfchemnitz ein. Die Mitglieder der Abteilung Volleyball ließen den Tag noch bei einem Abendbrot in der Turnhalle ausklingen. 

27.12.2009

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